Im Jahre 1806 ließ Müller Goos im Wiesengrund, unweit der Landstraße nach Sinsheim, beim Förstel, eine neue Mühle bauen.
1832 übernahm Müllermeister Wilhelm Dauth aus Zaisenhausen das Anwesen. Nach seinem Tod erbte l882 sein Sohn Johann Georg Dauth die Mühle.
Er wiederum hatte zwei Söhne, die ebenfalls Müller wurden.
Nach 1900 zerstörte ein Brand Scheune und Wohnhaus. Nach dem Wiederaufbau lief der Betrieb wieder an.
Später übernahm Wilhelm Dauth in der vierten Generation die Mühle. Der Mühlbach hatte zu Anfang des 19. Jahrhunderts zur neuen Mühle umgeleitet werden müssen.
Hinter dem Pfarrgarten war er auf die andere Straßenseite geführt worden, wo er in künstlichem Lauf oberhalb der Mühlwiesen dahinzog.
Bei sechs Meter Gefälle konnte der kleine Bach das oberschlächtige Mühlrad bewegen.
Zu Zeiten lief das Mahlwerk auf vollen Touren, Tag und Nacht.
Wenn aber in strengen Wintern das Wasserrad vereiste, stand die Mühle bis zum Eintritt des Tauwetters still.
Zum Mahlen waren die Bauern auf einen bestimmten Tag bestellt. Sie blieben dabei bis der Mahlgang vorüber war.
So waren sie sicher, daß sie „ihr Sach” wieder bekamen. Bei großen Mengen wurde „gemultert”, das heißt der Müller durfte anstelle von Bargeld einen Teil des Mahlgutes zurückbehalten.
Erst durch den Verkauf dieses Mehls an andere Kunden kam er zu Geld.
Die 50er]ahre dieses Jahrhunderts - die Jahre des einsetzenden Wirtschaftswunders - brachten das große Mühlensterben.
Kleinere Mühlen waren gezwungen an größere ihre Kontingente abzugeben, auf das Mahlrecht zu verzichten und dafür eine Abfindung zu kassieren.
Müller Wilhelm Dauth, der erst 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekommen war, hatte dagegen seine Mühle modernisiert und war nicht auf Abfindungsangebote eingegangen.
Doch es folgten harte Jahre. 1958 mußte er wegen der Durchführung der Ortskanalisation ganz auf sein Wasserrecht verzichten
Die dafür erhaltene Entschädigung galt es für die Umstellung auf elektrischen Strom zu investieren.
Nach seinem Tod im Jahre 1970 wurde die Dührener Mühle geschlossen.
Eine Aera alten Handwerks ging damit im Dorf zu Ende.