Karl Schumacher Am 14. 10. 1860 wurde Karl Emil Martin Schumacher in Dühren geboren.
Sein Vater, der Ökonom Emil Schumacher war ein Sohn des Pfarrers Karl Heinrich Schumacher, der von 1842 bis 1859 die Dührener Pfarrstelle inne hatte.
Die Mutter, Elise Friederike Ludwina geb. Fuchs, war die Tochter des Dührener Bürgers, Ökonoms und Obergerichtsadvokaten Stephan Kaspar Fuchs und seiner Ehefrau Friederike Christina geb. Dörr, ebenfalls aus Dühren. Karl Schumacher wuchs mit zwei Geschwistern auf und genoß eine tiefreligiöse Erziehung. Mit 12Jahren kam er auf das Gymnasium nach Heidelberg. Dort machte er Abitur und studierte Philologie und Archäologie an den Universitäten Heidelberg, Bonn und Freiburg.
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Nach dem Staatsexamen promovierte er. Danach war Karl Schumacher Lehrer an Gymnasien in Heidelberg, Bruchsal, Konstanz und Karlsruhe.
1887 wurde er Assistent am Badischen Landesmuseum in Karlsruhe und 1892 folgte die Berufung zum Streckenkommissar der Reichslimesforschung für Baden.
1894 verlieh ihm Großherzog Friedrich l. den Professorentitel.
Nach seinen eigenen Worten haben die Ausgrabungen Karl Wilhelmis auf Dührener Gemarkung sein Interesse an der Archäologie geweckt, so daß er schon als kleiner Junge nach Überresten früherer Siedler suchte.
Als junger Mann unternahm er wissenschaftliche Reisen nach Frankreich, Italien, Griechenland, Südrußland, Kleinasien und Nordafrika.
lm September 1900 wurde der weitgereiste Forscher zum ersten Direktor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz gewählt.
Während seiner 25-jährigen Tätigkeit in Mainz erweiterte er das Museum beträchtlich, wobei die Zahl der Ausstellungsräume von vier auf 27 stieg.
Seine Ausstellungstechnik, er ordnete die einzelnen Funde in Gruppen von Modellen oder Bildern ein, machten wegen ihrer anschaulichen Art Schule.
Neben der Ausbildung von Volontären und Studenten widmete er seine schier unermüdliche Arbeitskraft der Forschung.
Sein großes dreibändiges Werk „Siedlungs- und Kulturgeschichte der Rheinlande” war für mindestens ein halbes Jahrhundert eine wichtige Forschungsgrundlage.
Insgesamt erschienen 297 Werke unter seinem Namen, dar.- unter viele Kataloge. Außerdem ließ er Kopien und Rekonstruktionen von vielen Exponaten in der museumseigenen Werkstatt herstellen.
Bei seinen Schülern war er beliebt und geachtet. „Er war ein strenger Direktor und hilfsbereiter Lehrer“, sagte einer von ihnen.
Anläßlich seines 70. Geburtstages werden ihm Güte und Liebenswürdigkeit bescheinigt, und neben seinen großen Verdiensten um die Wissenschaft, auch der humorvolle Gesellschafter gewürdigt.
Es fehlte nicht an hohen Auszeichnungen für Karl Schumacher: Der badische Orden vom Zähringer Löwen I. Klasse, der Hessische Philippsorden I. Klasse, der Preußische Rote Adlerorden lll. Klasse, die Ernennung zum Ehrendoktor lng. der Hochschule Darmstadt, 1932 die Goethe-Medaille des Reichspräsidenten.
Seinem Heimatdorf Dühren ist er immer verbunden geblieben, da sein Vater, der nach dem Tod seiner Mutter bei ihm in Mainz lebte, in jedem Jahr einige Wochen in Dühren verbrachte.
Dadurch behielt er immer engen Kontakt zum Dorf und seinen Menschen.
Dem Vater widmete er auch sein Werk „Dühren bei Sinsheim a.d. Elsenz, Werdegang einer Siedlungsstätte im Neckarhügelland/' Nach seiner Pensionierung 1926 siedelte er, eines Gallenleidens wegen, nach Mergentheim um.
Während seines Ruhestandes begründete er die Mergentheimer Heimatblätter und schrieb das Buch „Durch Odenwald und Frankenland.”
Er schilderte darin die landschaftlichen Reize der Gegend und mit viel Humor die Stärken und Schwächen ihrer Menschen. In Mergentheim ist er dann 1934 auch gestorben.
Die Gemeinde Dühren ernannte Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Schumacher zu ihrem Ehrenbürger, brachte an seinem Geburtshaus eine Gedenktafel an und benannte die Straße, an der das Haus steht, in Karl Schumacher-Straße um.
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